Mit den Gesetzgebungsvorschl?gen vom 15. Dezember will die Kommission die Dekarbonisierung des bestehenden Erdgasmarktes und die Schaffung eines europ?ischen Marktes für Wasserstoff (H2) in Gang setzen. Konkret geht es unter anderem um Regeln für die Zertifizierung und den Handel mit CO2-armen Gasen, um eine Entflechtung von Netzbetrieb und Energieversorgung oder um Finanzierungsfragen.
Wirtschaft braucht dringend alternative Energietr?ger
"Die Wirtschaft und insbesondere die Industrie sind zur Erreichung der Ziele des Green Deal und des deutschen Klimaschutzgesetzes dringend auf hinreichende Mengen an klimafreundlichem und zugleich kostengünstigem Wasserstoff angewiesen", kommentiert DIHK-Hauptgesch?ftsführer Martin Wansleben die Pl?ne. "Denn nur so k?nnen Unternehmen ihre Produktionsverfahren und Energieversorgung in Reaktion auf die rasant steigenden CO2-Preise tats?chlich umstellen und wettbewerbsf?hig bleiben."
Damit die Gesetzgebungsvorschl?ge der Europ?ischen Kommission hierzu beitragen k?nnen, sieht der DIHK noch ?nderungsbedarf. Wansleben: "Wichtig ist aus Sicht der Wirtschaft vor allem, den schnellen Start eines effizienten europaweiten Handels mit allen Arten von klimafreundlichem Wasserstoff zu erm?glichen – entscheidend bei der Zertifizierung sollte die Klimabilanz und nicht das Herstellungsverfahren sein." Dies schlie?e erdgasbasiertes H2 ein, "auch wenn langfristig grüner Wasserstoff die Referenz sein wird".
Wasserstoff-Markthochlauf nicht durch Bürokratie verz?gern
Darüber hinaus sei ein schneller Markthochlauf notwendig. "Der Ansatz der Kommission, das für den Verkehrssektor bestehende strenge Zertifizierungssystem für Wasserstoff einfach auf neue Anwendungsbereiche auszudehnen, ist hierfür nicht zweckdienlich", stellt Wansleben klar. "Bürokratie?rmer und für viele Unternehmen hilfreicher w?re der Handel auf Grundlage eines Herkunftsnachweis-Systems. Bis die notwendige Wasserstoff-Infrastruktur tats?chlich auch in der Fl?che verfügbar ist, k?nnten so auch Betriebe auf klimafreundlichen Wasserstoff als Klimaschutzoption zurückgreifen, die bislang noch nicht an ein Netz angebunden sind."
Als positiv bewertet der DIHK-Hauptgesch?ftsführer das grunds?tzliche Festhalten an der Trennung von Netzbetrieb und Energieversorgung: "So wird sichergestellt, dass auch der Gasmarkt der Zukunft von Wettbewerb gepr?gt ist, der zu einer kostengünstigeren Energieversorgung für alle Unternehmen beitr?gt."
Mehr Spielraum für den Weiterbetrieb von Windr?dern
Abseits des nun vorgelegten Paketes sollte die Europ?ische Kommission nach Wanslebens Auffassung bei der Umsetzung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie erm?glichen, dass Windr?der, die nicht mehr gef?rdert werden, in Deutschland zur Herstellung von grünem Wasserstoff genutzt werden k?nnen. "Die bisherigen Planungen der Kommission lassen hierfür kaum Spielraum", kritisiert er, "was die Dekarbonisierung der Industrie unn?tig erschwert und den Windparkbetreibern Marktchancen verwehrt."
Welche Inhalte das Gesetzgebungspaket im Einzelnen umfasst, erfahren Sie auf der Website der EU-Kommission.