Monatlich, viertelj?hrlich oder j?hrlich?– Unternehmen melden permanent Daten an verschiedenste ?mter: Das Finanzamt, die Agentur für Arbeit, die Berufsgenossenschaft und verschiedene Statistik?mter fragen verpflichtend verschiedene Daten ab. Und obwohl in den vergangenen Jahren Anstrengungen unternommen wurden, die Meldungen durch technische Ma?nahmen zu erleichtern, leiden viele Betriebe nach wie vor unter den Kosten und dem Zeitaufwand. Besonders kleinere Unternehmen sind belastet, da?sie?keine spezialisierten Mitarbeiter, weniger Routinen?und eine?weniger differenzierte und digitalisierte Buchhaltung?besitzen.?
Insgesamt betragen die sogenannten Informationskosten, also die Belastung durch Melde- und Dokumentationspflichten?mehr als?51?Milliarden Euro. Die statistischen Meldepflichten belasten die Unternehmen darüber hinaus noch einmal mit rund 350 Millionen Euro.
Notwendige Daten unkompliziert erheben
Dabei k?nnte ein Dreiklang aus Kommunikation – Vereinfachung – Finanzierung den betroffenen Betrieben ebenso wie den ?mtern das Leben leichter machen und gleichzeitig die Qualit?t der Daten heben. Zu diesem Schluss kommt ein Runder Tisch, besetzt mit Unternehmen, Steuerberatern, Softwareanbietern, Statistischen Landes?mtern, dem Statistischen Bundesamt, Bundes- und Landesministerien, Normenkontrollr?ten, den Regierungsstellen für Bürokratieabbau, Clearingstellen, politischen Parteien sowie den Kammern und Verb?nden der Wirtschaft.
Auf Einladung des DIHK haben diese Akteure praktische Vorschl?ge entwickelt, wie man die Unternehmen für die Relevanz der zu erhebenden Daten sensibilisieren und ihre Meldelast gleichzeitig mindern kann.
Zehn Stunden im Monat, um Daten an Statistik-?mter zu melden, dazu die Kosten für Dienstleister, Steuerberater und IT – viel Aufwand, Zeit und Geld für einen Mittelst?ndler.
Roland Fitterer,?EDEKA Fitterer, Baden-Baden
Entlastung durch Kommunikation – Vereinfachung – Finanzierung
Der erste Schritt ist: ?mter und Beh?rden sollten transparenter und wertsch?tzender kommunizieren sowie deutlich machen, mit welchem Ziel?die Daten erhoben werden und wann eine?Meldepflicht endet. Das steigert das Melde-Engagement der Unternehmen – und damit auch die Qualit?t der Daten. Oftmals sind die Datenerhebungen hoheitliche Aufgaben der Statistik?mter und müssen durchgeführt werden. Dabei profitiert die Politik von den so gewonnenen Informationen, um geeignete Ma?nahmen treffen zu k?nnen, ebenso wie Wirtschafts- und Interessensverb?nde, Forschung und Wissenschaft für ihre Analysen und Gutachten.
Der zweite Schritt ist eine weitestgehende Vereinfachung und Automatisierung der statistischen Meldepflichten: So k?nnten die zu erhebenden Daten an die Definitionen und Kategorien angepasst werden, wie sie aus Buchhaltung und Rechnungswesen bekannt sind. Das würde die Nutzung von Schnittstellen zwischen der betrieblichen Software und dem Datenportal der Melde?mter deutlich erleichtern. Auch eine Orientierung der Meldefristen an betrieblichen Abl?ufen würde die Prozesse in den Unternehmen vereinfachen.
Als exportorientiertes HighTech-Unternehmen melden wir besonders viele statistische Daten. Automatisierte Meldungen k?nnten uns zeitlich entlasten, aber die finanzielle Belastung durch Software-Schnittstellen bleibt.
Tino Petsch, 3D-Micromac AG, Chemnitz
Registerverknüpfung nutzen – F?rderm?glichkeiten aussch?pfen
Das aktuell entstehende zentrale?Stammdatenregister?sollte zusammen mit weiteren?Verwaltungsregistern?genutzt werden, um identische Daten?und?Identifikatoren?nur einmal abzufragen.?Bei neuen?Meldepflichten?sollte eine automatisierte Datenlieferung?und die Nutzung?bereits vorhandener?Daten?von Beginn an?mitgeplant werden.?Im Rahmen der "One?in,?one?out"-Regel sollten bisherige?Meldepflichten?oder entsprechender Erfüllungsaufwand abgebaut werden, wenn neue Pflichten eingeführt werden.
Als dritten Schritt hat der Runde Tisch der Statistikpflichten-Experten die finanzielle Unterstützung von Unternehmen ins Auge gefasst: Kammern, Wirtschaftsverb?nde oder Wirtschaftsministerien?wollen Unternehmen als ersten Schritt über?finanzielle?F?rderm?glichkeiten?für die?Automatisierung?der Statistikmeldungen informieren.?Um die bereits bestehenden Programme auszuwerten und zu verbessern, führen die IHKs zurzeit eine Umfrage?bei den Nutzern durch.??
Das vollst?ndige Papier finden Sie hier zum Download:
Statistische Meldepflichten (PDF, 210 KB)