Aktuell betr?gt die in der gesamten EU?installierte Offshore-Windleistung 12 Gigawatt.? Bis zum Jahr 2030 sollen der Offshore-Strategie zufolge 60 Gigawatt erreicht werden. Dazu sollen noch 1 bis 3 Gigawatt Leistung Meeresenergie kommen, etwa aus?Wellen- und Gezeitenkraftwerken.
Für das Jahr 2050 ist vorgesehen, dass 300 Gigawatt Offshore-Windenergie und 40 Gigawatt Meeresenergie zu einer europ?ischen Stromversorgung beitragen, die dann zu 80 Prozent durch erneuerbare Energien gedeckt würde. Die Erzeugungsanlagen sollen nicht nur in Nord- und Ostsee errichtet werden, sondern auch im Atlantik, dem Mittelmeer und im Schwarzen Meer.
EU will mehr Tempo beim Ausbau
Um diese Ziele zu erreichen, bedarf es laut EU-Kommission einer erheblichen Beschleunigung des Ausbaus. Mit den aktuellen Rahmenbedingungen würden bis 2050?lediglich 90 Gigawatt Offshore-Windkapazit?t entstehen.? Zur Beschleunigung des Ausbaus soll vor allem eine bessere Meeresraumplanung beitragen, die Nutzungskonflikte früh aufl?st und Investoren Sicherheit bietet.
Zudem will die Kommission in Zukunft "hybride" Projekte voranbringen, unter anderem durch regulatorische Anpassungen und Klarstellungen bezüglich bestehender Marktregeln. Windparks würden nicht an ein einziges nationales Stromnetz angeschlossen, sondern als Gemeinschaftsprojekte über mehrere Anbindungsleitungen verschiedene Mitgliedstaaten direkt beliefern.
Windparks k?nnten in diesem Szenario in einer eigenen Gebotszone zusammengefasst werden und dann über Interkonnektoren Strom in angrenzende Gebotszonen liefern. Mit der Verbindung zwischen Deutschland und D?nemark über den Ostsee-Windpark "Kriegers Flak" wurde kürzlich die erste solche Verbindung hergestellt.
"F?rderlicher Rahmen" für eine wettbewerbsf?hige Technologie
Die Novelle der Leitlinien für Umwelt- und Energiebeihilfen will die Kommission nutzen, um einen "f?rderlichen Rahmen" für Investitionen in Offshore-Wind- und Meeresenergie-Projekte zu schaffen. Die Offshore-Strategie verweist auf Mechanismen, die die Einnahmen stabilisieren, etwa Garantien, Risikobegrenzung und Direktliefervertr?ge (PPAs).
Zugleich unterstreicht die Kommission die hohe Marktreife und Wettbewerbsf?higkeit der Offshore-Winderzeugungsanlagen: Diese produzierten?bereits heute günstiger Strom als alle existierenden fossilen Erzeugungstechnologien.?Die?Stromgestehungskosten l?gen weltweit zwischen 45 und 79 Euro pro Megawattstunde.
Projekte sollen vor allem privat finanziert werden
Ein Gro?teil der Investitionen von gesch?tzten 789 Milliarden Euro – hiervon etwa zwei Drittel für die Netze – wird nach Ansicht der Kommission privat zu stemmen sein. Dennoch sieht die Brüsseler Beh?rde auch eine Rolle für ?ffentliche Investitionen, insbesondere für Technologien, die anders als Offshore-Wind noch keine Marktreife erlangt haben.
Für Forschungs- und Demonstrationsprojekte will die EU existierende Finanzierungsinstrumente wie InvestEU, die Connecting Europe Facility, den Innovation Fund sowie Mittel aus dem n?chsten Forschungsrahmenprogramm Horizon Europe nutzen. Bis zum Jahr 2025 plant die Kommission ein ganz spezifisches Investitionsprogramm für zehn gro? angelegte Demonstrationsprojekte im Bereich Meeresenergie, wofür neben nationalen F?rdergeldern und privaten Mitteln auch Geld aus Horizon Europe und InvestEU flie?en soll.??
Zus?tzlich werden die Mitgliedstaaten aufgefordert, auch die als Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie neu aufgelegte?Recovery and Resilience Facility für Investitionen in Offshore-Windanlagen zu nutzen.?